10.08.2020
"Übrigens"
Nehmt einander an
Nehmt einander an
Der Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 war ein „einschneidendes“ Ereignis in der deutschen Geschichte. Leider ist das Ziehen von Mauern bis heute nicht aus der Mode gekommen. Wenn ich ehrlich bin, muss ich auch bei mir feststellen, dass die Liedstrophe des Liedermacherduos „Arno und Andreas“ sich immer wieder bewahrheitet. „Lebt und denkt ein anderer nicht so wie wir, dann zieh`n wir Mauern und Stacheldraht auf, nicht nur materiell an vielen Plätzen dieser Welt auch in deinem Kopf fällt mir das auf.“ Der Umgang mit anderen Meinungen ist ein schwieriges Lernfeld. Das ist nicht erst seit Corona in Politik und Gesellschaft so. Auch in christlichen Gemeinden ist das zu beobachten. Und das von Anfang an. So lesen wir in einem Brief des Paulus an die Christen in Rom den wichtigen Rat, der auch mir heute immer wieder eine Hilfe und Mahnung ist. Paulus schreibt: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat!“ (Römer 15, 7) Nein, ich muss nicht mit der Meinung des anderen einverstanden sein. Aber ich will ihm mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Ja ich will zur Versöhnung bereit sein. Ich habe erlebt, wie Gott mir durch Jesus, die Hand zur Versöhnung gereicht hat. Es war die beste Entscheidung meines Lebens diese Hand zu ergreifen. Und ich bin überzeugt, sich an Jesus ein Beispiel zu nehmen, ist das beste Werkzeug, wenn es darum geht zwischenmenschliche Mauern einzureißen.
Matthias Klöber,
Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft Senftenberg