24.07.2020
Übrigens ...
Viele kleine Schritte sind nötig
In unserem Land und weltweit ist ganz schön was los. Manche haben den Eindruck, dass unsere Gesellschaften auseinanderdriften. Menschen halten sich für die Opfer von Verschwörung, Arglist und Täuschung. Manche sind ratlos. Es ist, als wenn die Corona-Pandemie einen mächtigen Sturm über unsere Erde hinwegschickt, der unsere bisherigen Strukturen und Gewohnheiten durcheinanderwirbelt. Die Frage „Wie soll es weitergehen?“ ist nicht leicht zu beantworten. Eine Übereinstimmung, eine gemeinsame Richtung scheint kaum zu finden zu sein.
Darum erzähle ich Ihnen von einem Kind, das nach einem mächtigen Sturm am Strand spazieren ging und sah, dass das Unwetter unzählige Seesterne ans Ufer gespült hatte.
Das Kind lief am Wasser entlang und nahm einen Seestern nach dem anderen in die Hand und warf ihn zurück ins Meer. Ein Spaziergänger sah das und sagte: „Ach, Kleine! Was du da machst, ist vollkommen sinnlos. Siehst du nicht, dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst du niemals alle zurück ins Meer werfen! Was du tust, ändert nicht das geringste!“ Das Kind schaute den Mann an. Dann nahm sie den nächsten Seestern und warf ihn in die Fluten. „Für ihn wird es etwas ändern.“
Soweit diese kleine Geschichte aus einem meiner Bücher. Das, was wir an Gutem tun, mag nicht die ganze Welt verändern, aber es gehört zu den vielen kleinen Schritten, die nötig sind, um das Antlitz der Erde zu verbessern. Wertschätzen Sie das Leben! Es macht für jemanden etwas aus.
Kerstin Höpner-Miech, Massen, Pfarrerin im Kirchenkreis Niederlausitz