03.09.2024
Ode an die Freude mit 100 SängerInnen

Das war ein Erlebnis! 11 Sängerinnen und Sänger aus Bad Liebenwerda und Umgebung fuhren am 24.8. nach Görlitz, um beim Altstadtfest in Görlitz und zur Eröffnung des Lausitzfestivals die „Ode an die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie mitzusingen. 

Beethovens geniale Komposition hatte sich als durch aus sehr anspruchsvoll erwiesen und verlangte uns einiges ab. Viel persönlicher Einsatz der Sängerinnen war nötig. Und alle hatten ein wenig Respekt vor dieser Aktion. Doch dann kamen wir im Theater in Görlitz zur Chorprobe mit weiteren 90 Sängerinnen und Sängern und genossen eine Chorprobe gemeinsam mit weiteren 90 Sängerinnen und Sängern, die uns die nötige Sicherheit gab. So hatten wir noch Zeit, das Altstadtfest zu besuchen und die wunderschöne Altstadt von Görlitz und gute Gespräche zu genießen. Dieses friedliche und fröhliche Fest quer über die Neiße-Brücke bis nach Polen hinein war zum Glück nur wenig beeinträchtigt von Solingen. Gut und wichtig aber war, dass der Bürgermeister uns alle zu einer Schweigeminute vor dem Konzert aufrief!

Während der Proben zu Hause war uns der Text der „Ode an die Freude“ relativ fremd geblieben. Nun, in diesem Ambiente, mit den erwartungsvollen Zuhörern, den kreischenden Kindern auf der Riesenschaukel gegenüber der Bühne, dem Getümmel des Altstadtfestes und den Buhrufen in einem etwas modernen Vorspann, und unserem engagierten Singen, begleitet vom Sinfonieorchester, erschloss sich vieles, und es gab Gänsehaut-Momente: „Freunde - nicht diese Töne, lasst uns angenehmere anstimmen!“ Ja, das wünschen wir uns für die kommenden Wahlen! Dass wir wieder lernen, konstruktiv und nicht voller Beleidigungen miteinander zu reden!

„Freude… wir betreten…Dein Heiligtum!“ _Dass wir uns auf die Freude besinnen, auf das, was gut läuft und auf das, was wirklich toll ist, wie unser Land gewachsen ist und so eine wunderbare Altstadt wie Görlitz wieder auferstanden ist und auch unsere eigene Stadt! Es gibt es so viele Dinge, wofür wir dankbar sein können! Wir sollten viel öfter von der Freude singen!

Sehr zu Herzen ging mir die Stelle: “Ihr stürzt nieder, Millionen“ - ja, das erleben wir gerade, dass wir immer wieder an Grenzen unseres Vermögens kommen. Dass trotz aller Gesprächsbemühungen Menschen in Krieg und Not gerissen werden! Bei Beethoven folgt zunächst zaghaft: „Ahntest Du den Schöpfer, Welt?“ und dann die Aufforderung: „Such ihn überm Sternenzelt- über Sternen muss er wohnen!“ also Jenseits von dem, was wir bestimmen und gestalten können… Diese Sehnsucht und dann diese sphärisch anmutende Gewissheit in Beethovens Musik: „…überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen!“…

Egal, wie die Sängerinnen und Musiker das verstanden haben, denke ich, dass eine große Hoffnung zum Ausdruck kam! Das äußerte sich in nicht enden wollendem Applaus! Ein schöner „Lohn“ für die vorbereitenden Mühen! Toll, dass das Lausitzfestival uns diese Möglichkeit gegeben hat, uns für ein gutes Miteinander in unserer Gesellschaft auf diese Weise einzusetzen! Fröhlich und geschafft traten wir den bestens organisierten Heimweg an!

Wir freuen uns nun auf unsere nächsten Projekt, die Vorbereitung auf das Adventskonzert am 30.11. – und haben wieder einmal gespürt, wie Musik – und gerade auch das Singen - eine ungeheure Kraft hat und das Leben bereichert! Wir freuen uns über jede(n), der oder die dabei sein möchte!

Text & Bilder: Dorothea Voigt


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