21.04.2021
Die Kirche entwidmet und verkauft?

Was bedeuten mir diese Worte - ein Beitrag von Andrea Haupt, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Döllingen; 21. April 2021

Diese Situation hatte sicher jeder schon einmal. Es ist erschreckend! Man möchte sich verhört haben! Schafft man es, dagegen zu steuern? Mir ging es so im September 2017 zur Gemeindeversammlung in der Kirche Döllingen. Ich arbeitete damals Vollzeit in Moritzburg, bin zufällig im urlaubsfrei und kann deshalb dabei sein. Gottesdienste finden nur selten statt, werden schlecht besucht, keiner aus Döllingen scheint sich zu interessieren. Nun: Die Kirche soll entwidmet und verkauft werden! Diese Fakten und der daraus getroffene Beschluss löste etwas in mir aus: Das geht nicht, unsere kleine Gemeinde ohne Kirche! Gibt es eine Lösung? Gespräche und Meinungen gehen hin und her. Wagen wir es, für unsere Kirche aktiv zu werden? Wir brauchen Hilfe! Was sagen die Döllinger?

Ich beschließe aktiv mitzuwirken. Wir, 5 Christinnen nehmen die Ruder in die Hand. Keiner verfügt über Erfahrungen, aber alle haben ein Ziel: Die Kirche muss im Dorf bleiben! Offen für alle, ein Ort zum Beten, Innehalten, aber auch zum Musizieren und Lachen – in Gemeinschaft sein. Die Unterstützung der Döllinger und auch vieler Freunde gibt uns Mut. Der Weg ist nicht immer eben, viele Entscheidungen fallen auch mir als Vorsitzender des Gemeindekirchenrates nicht leicht. Doch es hat sich schon jetzt gelohnt. Mein Gewissen wurde geführt. Die Entscheidung ist richtig. Dass es auch im Ehrenamt ein großes Paket ist, macht mir keine Sorge.  Ein Arbeitsplatzwechsel und die Teilzeitstelle geben mir die zeitlichen Ressourcen. Ich danke dafür, dass ich nun diesen Weg gehe.

Mit der Hilfe Gottes werden wir unsere kleine Barockkirche den freudigen Besuchern auch in und nach Corona Zeiten präsentieren, miteinander hier Gottesdienste feiern und das Gebäude für die Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten.