25.08.2020
"Übrigens..."
Wenn der nächste Ärger kommt
Was war das? Ein kurzes Blitzen? Ein Flimmern der Sonne an diesem heißen Augusttag? Nein da stand ein mobiler Blitzer. Na, großartig jetzt ärgere ich mich! Ja, ich weiß: Man darf nicht zu schnell fahren. Es gibt nicht umsonst Temposchilder, Regeln im Straßenverkehr. Wäre ich doch nur mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit gefahren. Hätte ich nicht diese Abkürzung durch die Stadt genommen. Wenn ich doch nur zeitiger losgefahren wäre. Das geht nun nicht mehr rückgängig zu machen. Ich bin einfach zu schnell gefahren. Es gibt sie oft diese „Hätte-Wäre-Wenn-Situationen“. Hätte ich, wäre ich, wenn ich.
Ereignisse lassen sich nicht zurückdrehen. Einiges kann man nicht mehr rückgängig machen und das ärgert einen oft. Doch wie gehe ich mit diesem Ärger nun um? Ich schimpfe noch immer vor mich hin während meiner Autofahrt. Ich denke an den Bußgeldbescheid, der bald ins Haus kommt. Langsam lässt mein Ärger nach. Irgendwie kommt mir das Gebet der Gelassenheit in den Sinn: Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine von dem andern zu unterscheiden. Ich sollte viel öfters diese Worte beten und bedenken, gerade in diesen Zeiten wo wir leben und sicher bei meiner nächsten Autofahrt.
Wenn der nächste Ärger kommt, bleiben sie gelassen, gesund und behütet.
Fred René Herrmann, Kirchenkreis Bad Liebenwerda