31.01.2025
Fotoausstellung im Kloster Marienstern Mühlberg: Ein Weckruf für unsere Zukunft

Noch bis Ende Februar 2025 lädt das Kloster Marienstern in Mühlberg/Elbe zur eindrucksvollen Fotoausstellung „Bedrohte Schöpfung – Unser Planet, Unsere Zukunft“ ein. Die Ausstellung thematisiert die dramatischen Folgen des Klimawandels, des Artensterbens und neuer Krankheiten – und fordert zu einem bewussteren Umgang mit unserer Umwelt auf.

Klimawandel, Artensterben, und der bewusstere Umgang mit unserer Umwelt - all das thematisiert die aktuelle Fotoausstellung im Kloster Marienstern. Hinter der Ausstellung steht der Fotograf Thomas Grundner sowie die Herausgeber Klaus Kronke und Jörg Hoffmann, die über Jahrzehnte hinweg die Veränderung der Landschaft dokumentiert haben. Die Bilder zeigen nicht nur die Schönheit der Natur, sondern auch die massiven Eingriffe durch Monokulturen, Pestizideinsatz und den Verlust natürlicher Lebensräume. Die Fotografien sind auf Stelen angebracht, die sanft hinterleuchtet erscheinen und ihre Farben und Details eindrucksvoll zur Geltung kommen. Zwischen den Kunstwerken laden Zitate von Robert Koch, Albert Schweitzer und aus der Bibel die Besucher dazu ein, innezuhalten und über die Bedeutung der Schöpfung nachzudenken. „Wir wollen nicht nur die negativen Folgen abbilden, sondern auch zeigen, dass es Alternativen gibt“, betont Thomas Grundner in der Einleitung. Besonders faszinierend seien die Begegnungen mit Landwirten, die trotz wirtschaftlicher Risiken auf nachhaltige Bewirtschaftung setzen. Ein Beispiel sei ein Biohof, der bewusst auf den Einsatz von Pestiziden und großflächige Bodenbearbeitung verzichtet, um die Artenvielfalt zu erhalten. Die Bilder verdeutlichen, wie stark sich die Agrarlandschaft in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Jörg Hoffmann, der wissenschaftliche Erhebungen zu dieser Entwicklung durchgeführt hat, berichtet: „Ich bin in den letzten Jahren fast 1.000 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen, um Daten über die Bewirtschaftung und die Veränderungen in der Landschaft zu sammeln.“ Seine Aufnahmen zeigen übermäßige Glyphosat-Anwendungen, ausgetrocknete Kleingewässer, Erosionsschäden und das Verschwinden von Feldvögeln – ein erschreckender Befund. Die Ausstellung versteht sich als Mahnung, aber auch als Inspiration. Sie wirft die Frage auf, ob unser derzeitiges Agrarsystem zukunftsfähig ist und ob nachhaltigere Formen der Landbewirtschaftung nicht die bessere Alternative wären. „Unser aller Leben hängt von denen ab, die in der Land- und Forstwirtschaft arbeiten“, sagt Klaus Kronke. Er plädiert für eine Rückbesinnung auf nachhaltige, bäuerliche Strukturen, um zukünftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.

Die Ausstellung ist noch bis Ende Februar in der Klosterkirche Mühlberg zu sehen. Danach zieht sie nach Jena Lobeda ins Martin-Niemöller-Haus, weiter nach Vattenrode, in die Evangelische Akademie nach Wittenberg sowie nach Trier. Besucher erhalten nicht nur einen Einblick in die Schönheit der Natur, sondern auch einen eindringlichen Appell, sich für ihren Schutz einzusetzen. Unterstützt wird das Projekt von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung, der Stiftung für Ehrenamt und bürgerliches Engagement Mecklenburg-Vorpommern, der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt und dem Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum und vor Ort durch den Kirchenkreis Bad Liebenwerda sowie dem Betreiber- und Förderverein des Klosters Marienstern. Die Fotoausstellung ist während der Öffnungszeiten des Klosters zugänglich und bietet Besuchern die Möglichkeit, sich intensiv mit den Herausforderungen und Chancen des Naturschutzes auseinanderzusetzen.


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Fotoausstellung „Bedrohte Schöpfung – Unser Planet, Unsere Zukunft“ im Kloster Mühlberg/Elbe  S. Bugai Fotoausstellung „Bedrohte Schöpfung – Unser Planet, Unsere Zukunft“ im Kloster Mühlberg/Elbe  S. Bugai Fotoausstellung „Bedrohte Schöpfung – Unser Planet, Unsere Zukunft“ im Kloster Mühlberg/Elbe  S. Bugai