06.10.2021
Erntedank
Astrid Schlüter ist Pfarrerin im Kirchenkreis Niederlausitz
Lang ist sie, die Zeit der Sonntage nach Trinitatis, also nach dem Dreifaltigkeitsfest: 22 Sonntage zählen wir in diesem Jahr und dann kommen noch die drei letzten im Kirchenjahr hinzu. Die Kirche ist die ganze Zeit in sommerlichem Grün geschmückt, als wollte sie´s der Natur nachmachen. Das ist kein Zufall, denn es geht in der Trinitatiszeit tatsächlich ums Wachsen und Grünen, ums Fruchttragen und Reifen. Das braucht bekanntlich Zeit. Auch wenn es um die Saat geht, die Gott in uns gelegt hat. Und während wir zusehen, wie draußen die Äpfel wachsen und die Brombeeren sich erst röten und dann saftig schwarz werden, hören wir sonntags vom Leben der Christen, von Glaube, Liebe und Hoffnung, die die Christen wachsen lassen wie Wasser, Sonne und Dünger die Pflanzen. Und dann ist es eines Tages Zeit, an die Ernte zu denken, am Erntedankfest an die Ernte des Sommers, am Ewigkeitssonntag an die Lebensernte. Dann ist es Gott, der erntet – auch Früchte, die wir gar nicht entdeckt oder für wurmstichig gehalten haben. Er reinigt sie – und siehe: Es war sehr gut! Eine gute Ernte wünsch ich Ihnen.