10.03.2025
Weltgebetstag im Kirchenkreis: Eine Reise zu den Cook-Inseln
Im Kirchenkreis Bad Liebenwerda wurde der Weltgebetstag gefeiert – in diesem Jahr führten uns die Gebete und Lieder auf die Cookinseln im Südpazifik. Mit bewegenden Gottesdiensten, bunten Aktionen und kulinarischen Genüssen tauchten die Gemeinden in die Kultur und Spiritualität der Inselbewohner ein.
Der Weltgebetstag ist eine der größten ökumenischen Bewegungen weltweit, getragen von Frauen verschiedener christlicher Konfessionen. Jedes Jahr rückt ein anderes Land in den Mittelpunkt, und die Liturgie wird von Frauen aus diesem Land vorbereitet. Die Cookinseln, ein Inselstaat mit türkisblauem Wasser, Korallenriffen und einer reichen Tradition, standen 2024 im Fokus.
Hirschfeld: Ein Weltgebetstag voller Gemeinschaft und Erlebnisse
In Hirschfeld kamen Kinder und Erwachsene zusammen, um gemeinsam diesen besonderen Tag zu begehen. Noch immer klingen das Meeresrauschen und die meditative Musik des Segenstanzes „Te Aroha“ nach. Sowohl am Ende des Weltgebetstagsgottesdienstes am Freitag als auch zum Abschluss der „Kirche Kunterbunt“ am Samstag wurde dieser meditative Tanz gemeinsam gesungen und getanzt.
Während am Freitag die liturgischen Texte, Lieder und die traditionellen Speisen der Cookinseln den Abend prägten, wurde es am Samstag kunterbunt und lebendig. Die Gäste begaben sich auf eine symbolische Reise: Piloten begrüßten sie persönlich, verteilten Reisepässe und geleiteten sie zu ihren Sitzplätzen. Mit einem fröhlichen „Kia Orana“ hieß die bunt gekleidete Stewardess alle Reisenden willkommen. Nach einem 12-stündigen Flug gegen die Zeit landeten alle im Inselstaat – und die Entdeckungstour konnte beginnen.
Der Tag bot eine Fülle an Erlebnissen. In einer liebevoll gestalteten Ausstellung gab es Informationen über die Cookinseln – ihre Geschichte, ihre Lebensweise und ihre Herausforderungen. Die Teilnehmenden konnten sich durch Insel-Hopping mit verschiedenen Aspekten der Kultur vertraut machen, etwa durch traditionelle Lieder, Tänze und eine Station, an der die besondere Poi-Kunstakrobatik bestaunt und ausprobiert werden konnte. Ein Ruhe- und Segensraum bot Gelegenheit, zur Stille zu kommen und sich von wohltuenden Düften und meditativer Musik tragen zu lassen.
Die kreative Gestaltung durfte nicht fehlen: Es gab die Möglichkeit, sich temporäre Tattoos nach polynesischer Tradition aufmalen zu lassen, Blütenkränze anzufertigen oder Kreuze zu gestalten. Ein weiteres Highlight war die Gesprächsecke „Die Kraft der Kokospalme – Was stärkt mich im Leben?“, in der sich die Teilnehmenden über persönliche Kraftquellen austauschen konnten. Zur Stärkung gab es eine Cocktailbar mit alkoholfreien Getränken, die an die Aromen der Südsee erinnerten.
Den feierlichen Abschluss bildete eine gemeinsame Stunde mit Liedern und Gebeten, bei der noch einmal „Te Aroha“ getanzt wurde. Schließlich versammelten sich alle um einen reich gedeckten Tisch: Neben Toast Hawai wurde ein spezieller, blauer Cookinsel-Kuchen serviert, der nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich ein Genuss war.
Falkenberg: Ein ökumenisches Fest der Verbundenheit
Auch in Falkenberg wurde der Weltgebetstag feierlich begangen. Ord. Prädikant René Herrmann feierte mit 40 Teilnehmenden aus evangelischen, katholischen und neuapostolischen Gemeinden. Ganz im Sinne der weltweiten Verbundenheit des Weltgebetstags kamen Menschen unterschiedlicher Konfessionen zusammen, um gemeinsam zu beten, zu singen und sich von den Frauen der Cookinseln inspirieren zu lassen.
Der Gottesdienst folgte der Liturgie, die von den Frauen der Cookinseln erarbeitet worden war, und stand unter dem Motto „Wunderbar geschaffen“. Die Lieder und Texte erzählten von der Schönheit der Schöpfung, aber auch von den Herausforderungen, denen sich die Menschen auf den Cookinseln gegenübersehen – darunter der Klimawandel, der die Inseln bedroht. Besonders bewegend war das gemeinsame Singen, das durch die rhythmischen und klangvollen Lieder der Inselbewohner eine besondere Atmosphäre schuf.
Auch hier durften kulinarische Genüsse nicht fehlen: Landestypische Speisen wurden nach den Rezepten des Weltgebetstags zubereitet und mit Freude gemeinsam verzehrt. Die Atmosphäre war geprägt von Herzlichkeit und Gemeinschaftsgefühl. „Keiner wollte nach Hause gehen“, berichtete René Herrmann lachend – ein schönes Zeichen dafür, wie sehr dieser Tag die Menschen berührte.
Weltgebetstag in Lauchhammer: Gelebte Ökumene und kulinarische Entdeckungen
Wie schon seit vielen Jahren wurde auch in diesem Jahr der Weltgebetstag in Lauchhammer von einem engagierten ökumenischen Frauenteam vorbereitet. Frauen aus den evangelischen Gemeinden Lauchhammer und Schwarzheide gestalteten gemeinsam mit den Schwestern der katholischen Kirche diesen besonderen Gottesdienst. Der Weltgebetstag ist nicht nur ein Moment des Gebets und der Besinnung, sondern auch ein Zeichen gelebter Ökumene, das die christlichen Gemeinden miteinander verbindet. Der Gottesdienst war gut besucht, und die fröhliche, lebensbejahende Musik der Cookinseln sorgte für eine inspirierende Atmosphäre.
Nach dem Gottesdienst waren alle eingeladen, gemeinsam zu essen und sich auszutauschen. Neben Gesprächen über den Gottesdienst und die Lebenswelt der Menschen auf den Cookinseln gab es kulinarische Entdeckungen zu machen. Obwohl die Küche der Cookinseln aufgrund der langen britischen Kolonialverwaltung nicht besonders ausgeprägt ist, wurden dennoch einige landestypische Spezialitäten sowie Gerichte aus der umliegenden Region angeboten. So konnten die Teilnehmenden die Gastfreundschaft und das Lebensgefühl der Pazifikinsel auf besondere Weise erleben.
Der Weltgebetstag in Lauchhammer war somit nicht nur eine Feier des Glaubens, sondern auch eine Gelegenheit, über den eigenen Horizont hinauszublicken und die weltweite Verbundenheit christlicher Frauen zu erleben.
Text: S. Bugai