11.07.2022
Was du heute kannst besorgen...

ein Beitrag von Kerstin Höpner-Miech

Unruhige Zeiten haben wir und unruhige Gedanken belasten diese Sommerwochen. Zu der ohnehin angespannten Lage mit Pandemie, Klimawandel, Ukrainekrieg, steigenden Preisen und Naturkatastrophen in unserer Nähe belastet viele das immer wieder in den Medien hörbare: „Vielleicht wird das Gas abgedreht“, „Die Energiekosten werden steigen“. Heute wird Angst gemacht vor morgen. So empfinden es einige und spüren eine starke Verunsicherung. Sicher, – wir haben schon viele Veränderungen seit dem Mauerfall erlebt. Große Probleme waren allerdings oft anderenorts und betrafen uns selten direkt. Das ist jetzt anders geworden. Wie soll man damit fertig werden? Es einfach als ehrliche Information zu hören, gelingt oft nicht wegen des Tons der Meldungen. Nur keiner soll sagen können: mir hat keiner etwas gesagt. Wir sind abhängig vom Gas und Öl (und vielen anderen Rohstoffen) aus anderen Ländern. Andere sitzen an Hebeln, Rohren und Systemen, die wir brauchen. Das alles zu verändern hat begonnen. Nur es braucht Zeit. Bereit zu sein für Veränderungen verlangt etwas von uns ab. Natürlich. Aber weit mehr müssen die nachfolgenden Generationen tragen. Sie müssen tragen, was wir heute nicht schaffen. Machen wir ihre Last nicht so groß. Die jungen Leute brauchen gute Vorbilder. Nicht biblisch wäre: „Ist mir doch egal, nach mir mag kommen, was will.“ Mir fällt etwas anderes ein: „Was du heute kannst besorgen...“ Das wäre ein biblischer Gedanke.

Kerstin Höpner-Miech ist Pfarrerin im Kirchenkreis Niederlausitz