19.11.2022
Was bleibt? – Gedanken zum Ewigkeitssonntag

von Christof Enders

Letzte Woche musste ich den Bürgermeister meiner ehemaligen Heimatgemeinde beerdigen. Für mich war er ein Vorbild. Und davon habe ich nicht viele! Er war ein echter Unternehmer, voll Energie und Weitsicht. Und dabei so wunderbar menschenfreundlich! Er hatte eine starken Blick für die Gemeinschaft und war mit einem kräftigen Humor beschenkt. Etwa 500 Personen kamen zur Beerdigung. Sein plötzlicher Tod ging sehr Vielen nah. Er war 63, und hatte schon vorsichtige Pläne für den Ruhestand. Was jetzt alles dran wäre: der Garten, die Familie und vielleicht gäbe es ja auch bald einen Enkel. Und jetzt fragt man sich: was bleibt?  

In der Bibel sind ein paar kluge Worte vom Apostel Paulus aufgehoben. „Am Ende,“ so schreibt er,   „bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung.“ – Damit wird nicht geklärt, was  genau mit uns nach dem Sterben passiert. Das wusste Paulus – zumindest zu seinen Lebzeiten – auch nicht. Aber was er damit sagen wollte: Am Ende steht nicht das Nichts. Am Ende steht etwas, was sich nach Glauben und Liebe und Hoffnung anfühlt. Wenn ich an meinen Bürgermeister denke, dann bekomme ich davon eine Vorstellung. Es ist gut dort, wo er jetzt ist. Und im Zurückblicken an die gemeinsamen Erlebnisse, durchströmt uns die Liebe und bekommen wir Trost. „Am Ende bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung,“ sagt Paulus, „aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.“