21.06.2021
Übrigens ...

Einer trage des anderen Last

Inzwischen blicken wir auf mehr als ein Jahr unter Corona-Bedingungen zurück. Wir haben uns daran gewöhnt, mit Masken durch die Geschäfte zu gehen und Abstand zu halten. Auch wenn das nun schon ein gewohntes Bild ist, sagen jetzt doch Viele: „Es nervt!“. Wir sehnen uns nach Normalität für unseren Alltag und für die freie Zeit. Diese Situation hat doch Lasten gebracht, die jeden ganz individuell betreffen. Aber auch ohne Corona ist das Leben oft kein „Sonntagsspaziergang“. Der Volksmund sagt: „Jeder hat sein Päckchen zu tragen.“ Im Wochenspruch für den 27. Juni schreibt der Apostel Paulus:

„Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“

Das ist allerdings noch eine andere Dimension für den Umgang mit den Lasten des Lebens. Das bedeutet: Nicht mehr nur der Blick auf uns selbst und unsere eigenen Probleme soll uns bestimmen, sondern das Wahrnehmen der Lasten der Menschen in unserer Nähe oder in der Ferne. Und Paulus sagt: Das ist das Gesetz Christi. So hat Jesus Christus gelebt und so ist er gestorben. Für andere. Für uns. Vielleicht ist dies ja auch schon ein stückweit in der Coronazeit geschehen, dass die Lasten von Menschen in Berufen gesehen wurden, die sonst eher übersehen werden. Die Last des andern zu tragen, kostet allerdings auch Kraft und Zeit und vielleicht auch Geld. Paulus hat auf Christus hingewiesen. In der Verbindung mit ihm ist tatsächlich Kraft zu finden für die eigenen Lasten, aber eben auch für die Last des andern.

Volkmar Homa ist Pfarrer im Kirchenkreis Bad Liebenwerda