04.10.2022
Nachrichten und Gott

Ein Beitrag von Pfr. Michael Seifert aus Wahrenbrück

Gleich nach dem Aufstehen am Morgen mache ich das Radio an. Das ist seit vielen Jahren fast ein Ritual. Ohne dem geht der Start in den Morgen nicht. Die Musik bringt einen fröhlicher in den Tag. Beim Frühstück kann man die neuesten Nachrichten hören. Schon seit Monaten aber habe ich mit diesem Ritual gebrochen. Seit Monaten werden wir doch von Nachrichten überflutet: Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg mit seinen vielfältigen Folgen. Klima- und Strukturwandel. Immer wieder neue Nachrichten. Immer wieder neue Erklärungen, Entscheidungen und Ratschläge. Mitunter muss man sich auch böse Worte gefallen lassen, dass man nicht den richtigen Sender eingeschalten hat.

Also bleibt früh am Morgen das Radio aus. Ich gehe gerade viel lieber mit Ruhe in den Tag, weil damit auch mehr Zeit ist für Gott.

Bei einer Trauerfeier sage immer wieder gern, dass das gesamte Leben eines Menschen im Tod in Gottes Händen geborgen sein wird. Ist Gott nicht aber auch schon im Leben für uns da!? Bei aller Nachrichtenflut scheint mir das immer mehr in den Hintergrund zu treten und vergessen zu werden.

Gerade wird in unseren Gemeinden Erntedankfest gefeiert. Das Lied „Wir pflügen und wir streuen“ darf dabei nicht fehlen. Im Refrain heißt es: „Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn.“ Ja, auch in unseren Leben dürfen wir dankbar sein, für das was Gott an uns tut. Auch Gott möchte unser Leben begleiten. Ich wünsche Ihnen die Ruhe, dies in dieser Zeit zu entdecken und zu erfahren. 

Michael Seifert


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