07.09.2022
Heißes Herz im heißen Herbst
„Heiße Würstchen!“ Oder: „Heiße Waffeln!“ An mancherlei heißer Ware haben Menschen ihr Vergnügen. Einige freuen sich schon auf einen „heißen Herbst“ – egal wie die Temperaturen genau werden mögen. Endlich mal wieder was los in Deutschland hoffentlich!
Darf ich ein heißes Herz haben, so als katholischer Priester? Unsere Kirche in Bad Liebenwerda trägt den Namen „Herz Jesu“. Ein vielleicht etwas altherkömmliches Thema unseres Glaubens. Wir denken daran an jedem ersten Freitag im Monat, nicht zum Beispiel wöchentlich montagabends. Das macht womöglich den Unterschied. Wir demonstrieren nichts, schon gar nicht gegen etwas. Wir erinnern uns, da ist ein Gott, da ist ein Jesus, der so sehr Mensch wurde, dass er uns sein Herz geöffnet und geschenkt, sein Leben für uns gegeben hat.
Immer wieder kommen Menschen in unsere Kirche, verweilen dort, zünden eine Kerze an, lesen in der Bibel, der guten Botschaft vom guten Gott. Ich glaube, sie bringen manches Belastungspaket mit. In das Haus des Gottes, der ein Gott für uns ist. Bin ich ein Mensch für Menschen? Dessen Herz brennt für andere und den Zusammenhalt? Solche bräuchten wir, jetzt im Herbst und überhaupt. Ich will versuchen, nicht nur jeden Morgen unsere Kirche aufzuschließen, sondern jeden Tag ganz aktuell mein Herz. Daran soll ich mein Genügen und vielleicht Vergnügen haben. Anderenfalls wäre mit mir wirklich allzu Herbst, hätte ich einen an der Waffel.
Ein Beitrag von Stephan Werner, Pfarrer (Katholische Pfarrei Bad Liebenwerda)