31.07.2022
Freiheit

Ein Beitrag von Frank Wendel

Kennen Sie Jean Vallière? Vor genau 500 Jahren (am 08.08.1523) wurde er als erster evangelischer Märtyrer in Frankreich grausam hingerichtet. Die Hugenotten, wie die evangelischen Christen dort genannt wurden, begeisterten sich für die Erkenntnisse Martin Luthers und wollten selbst in der Bibel lesen, statt nur von der Obrigkeit belehrt zu werden.  Aber diese Freiheit gestand man ihnen nicht zu. Wer nicht fliehen konnte, wurde getötet. Damals hat auch Brandenburg viele dieser Flüchtlinge aufgenommen.

 Dann kamen die dunklen Zeiten der beiden deutschen Diktaturen und viele Brandenburger versuchten nun ihrerseits, in die Freiheit zu fliehen. Jüdinnen und Juden hatten es oft nicht geschafft. Später, in der DDR, fanden trotz der Mauer doch Viele ein Schlupfloch in den Westen.

Heute hat sich die Welt erneut verändert: Aus vielen Teilen der Welt kommen wieder Flüchtlinge zu uns, weil sie hier auf ein besseres Leben hoffen. Wie damals die Hugenotten, kommen auch wieder Christen und andere Verfolgte zu uns, um hier ihren Glauben frei ausüben zu können.

 Jean Vallière ist uns ein Mahner: Sein Martyrium klagt jede Diktatur an. Er wurde verbrannt und zuvor riss man ihm noch die Zunge heraus, damit die Wahrheit nicht weitergesagt wurde. Weil solches niemals mehr geschehen darf, müssen wir den Geflüchteten ein menschenwürdiges Asyl gewähren, freundlich und hilfsbereit, wie damals den Hugenotten.

Gott segne alle Brandenburger, die heute wieder Gastfreundschaft beherzigen!

Frank Wendel