02.10.2024
29. Apfeltag in Döllingen: Mit Igel Ingemar, Pfadfindern und Sonnenschein

Der Apfeltag in Döllingen, inzwischen eine feste Tradition im pomologischen Garten, bot auch dieses Jahr wieder ein vielfältiges Programm, das Jung und Alt gleichermaßen begeisterte. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen wurde der 29. Apfeltag mit einem besonderen Festgottesdienst eröffnet.

Das Thema des Tages, der Apfel, war allgegenwärtig – nicht nur in den Gesprächen und Ausstellungen, sondern auch im Gottesdienst selbst. Die Lektor:innen des neuen Pfarrbereichs Elster-Röderland gestalteten diesen Gottesdienst unter freiem Himmel gemeinsam und luden die zahlreichen Besucher ein, den Tag mit Besinnung und Freude zu beginnen.  Ein Höhepunkt der Andacht war die Erzählung über „Igel Ingemar“, eine Geschichte, die für viele besonders eindrücklich war. Brunhilde Leidreiter führte die Besucher durch die Geschichte des kleinen Igels, der von seiner Mutter unter einem Apfelbaum wichtige Lektionen fürs Leben erhielt. Mit der Weisheit, dass er sich vor dem Winter gut satt essen müsse, bereitete sich Ingemar auf die kalten Monate vor. Doch seine Vorfreude auf das Laub, das ihm als warmes Winterbett diente, wurde jäh unterbrochen, als Kinder fröhlich den Apfelbaum und seine Früchte entdeckten. Ingemar fürchtete, nicht genügend Nahrung zu finden, und die Geschichte nahm eine Wendung, die vielen Zuhörern wohlbekannt vorkam. 

Thomas Herz und Kerstin Barth griffen die Sorgen des kleinen Igels auf und setzten sie in einem Zwiegespräch zwischen "Rabe" und Pfarrer fort, das die Besucher zum Nachdenken anregte. Unterstützt wurde die Andacht durch die Gebete von Gudrun Kießler und Steffen Leidreiter, die den Gottesdienst mit einem feierlichen Segen abschlossen. Musikalisch begleitet von einem ehrenamtlichen Posaunenchor, der ausgewählte Lieder spielte, entstand eine fröhliche und zugleich besinnliche Atmosphäre, die viele Herzen berührte. Der Apfeltag war damit nicht nur eine Feier des Apfels, sondern auch ein Fest der Gemeinschaft und Dankbarkeit.

Ein besonderes Dankeschön richtete sich an Rene Teutsch, der in mühevoller Vorarbeit die organisatorischen Fäden zog und den Tag mit großem Engagement vorbereitete. Der Zuspruch der Besucher war enorm, und so konnte der Festtag mit den Worten des Dankes und Segens gebührend eröffnet werden.

 

Pfadfinder begeistern mit Lagerfeuer und traditionellen Kochkünsten

          

Während der Tag für viele Besucher mit einem Rundgang durch den pomologischen Garten begann, lockte ein weiteres Highlight besonders Familien und Abenteurer an: Die Pfadfinderstämme des Kirchenkreises Bad Liebenwerda hatten sich mit ihrer Kohte, einem traditionellen schwarzen Zelt, und einem prasselnden Lagerfeuer mitten im Garten niedergelassen. 

Die Pfadfinder präsentierten sich an diesem Tag nicht nur als Natur- und Abenteuerfreunde, sondern auch als echte Botschafter der Gemeinschaft. Mit viel Geduld und Freude erklärten sie den interessierten Besuchern, wie man ein Lagerfeuer richtig entfacht, Chapati – ein einfaches, aber köstliches Fladenbrot – über dem offenen Feuer zubereitet und welchen Wert die Pfadfinderei für sie hat. Dabei ging es nicht nur um das Handwerkliche, sondern auch um den Geist der Pfadfinderbewegung: Das Miteinander, die Naturverbundenheit und die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Viele der kleinen und großen Gäste ließen sich vom Abenteuergeist der Pfadfinder anstecken. Einige Kinder probierten zum ersten Mal, wie es sich anfühlt, mit einem echten Pfadfindermesser Holz zu schnitzen, während andere begeistert halfen, das Lagerfeuer zu hüten. Unter den wachsamen Augen der Pfadfinder wurde gelacht, erzählt und gemeinsam Tee getrunken. Doch die Pfadfinder brachten nicht nur handwerkliches Geschick und leckere Speisen mit, sie vermittelten auch wertvolle Einblicke in ihre Aktivitäten. Viele der Besucher, vor allem Familien, zeigten großes Interesse daran, mehr über die Aktivitäten der Pfadfinder zu erfahren und sich vielleicht selbst einem der vier Stämme anzuschließen.

Ein Tag der Begegnung und des Erlebens

Der 29. Apfeltag im pomologischen Garten von Döllingen war ein rundum gelungener Tag voller Freude, Begegnungen und neuer Eindrücke. Vom festlichen Gottesdienst bis hin zu den zahlreichen Aktivitäten für Familien – die Vielfalt des Programms spiegelte die Vielfalt der Besucher wider. Vor allem die Pfadfinder mit ihrem Lagerfeuer und ihren Geschichten hinterließen einen bleibenden Eindruck. Es war ein Tag, an dem alle Sinne angesprochen wurden: der Geschmack frischer Äpfel und Chapatis, der Klang der Posaunen, der Anblick der bunten Blätter und der Duft des Herbstes.

Wer nach dem Trubel des Festes noch Ruhe suchte, fand in der offenen Kirche von Döllingen einen Ort der Besinnung. Hier konnten die Gäste die Eindrücke des Tages nachklingen lassen und die besondere Atmosphäre des Ortes genießen. Ein herzlicher Dank gilt dem Kerngehäuse e.V. und dem Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft für die wertvolle Gelegenheit und den rundum gelungenen Tag, der das Zusammenspiel von Natur, Gemeinschaft und Glaube eindrucksvoll erlebbar machte. Die Vorfreude auf den nächsten Apfeltag ist bereits spürbar – ein Fest, das Döllingen Jahr für Jahr in einem ganz besonderen Licht erstrahlen lässt.

Text & Fotos: S. Bugai


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