Ein Beitrag von Pfarrer Andreas Fritsch, Kirchenkreis Bad Liebenwerda
Urlaubszeit ist Reisezeit. So sagt man. Natürlich wird auch viel gewandert.
Wer bei Wind und Wetter zu Fuß unterwegs ist und kein Navigationssystem besitzt und nicht sicher ist, wo er sich genau befindet, der ist dankbar, wenn er auf einen Wegweiser stößt. Auch Autofahrer verlassen sich darauf. Das Navi meint, ich soll gleich abbiegen und richtig, da ist auch schon der Wegweiser. Das ist beruhigend.
Wegweiser sind so alltäglich, dass wir uns kaum Gedanken über unsere Erwartungen an sie machen. Ja, ein Wegweiser muss einige Anforderungen und Erwartungen erfüllen.
Wir gehen davon aus, die angezeigte Richtung und alle anderen Angaben stimmen. Weiter. Ein Wegweiser darf nicht im Wege stehen. Er kann ja sonst seine Aufgabe nicht erfüllen. Er steht hilfreich an der Seite. Soll er seine Aufgabe erfüllen, muss er gerade stehen. Wichtig ist auch die gute Lesbarkeit. Verwaschene Schriftzüge nutzen mir nichts. Die Richtung allein tut es nicht. Mein Ziel hat doch einen Namen. Dort will ich schließlich hin.
Und noch etwas: Wegweiser zeigen ein Ziel an, dass man meist noch nicht sieht. Auch bei großen Entfernungen weiß ich, es ist zwar noch weit aber ich bin auf dem richtigen Weg. Mir ist auch klar, ein Wegweiser erspart mir nicht die Anstrengungen einer Reise. Ich weiß aber, ich nähere mich langsam meinem Ziel. Meine Anstrengungen lohnen sich bzw. haben sich gelohnt. Wegweiser geben uns auch eine Antwort auf die Frage:
Wohin geht die Reise?
Genau diese Frage beschäftigte auch Thomas (Joh 14,4-6), einen Jünger von Jesus. Als Jesus sagte: „ Und wo ich hingehe, den Weg wisst ihr“ da kommt von Thomas prompt die Frage „Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?“
Die Antwort an Thomas lässt aufmerken. „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“
Um in unserem Beispiel zu bleiben bedeutet das, er ist Wegweiser, Weg und Reiseziel in einem. Ich brauche mir das nicht alles einzeln zusammensuchen. Ich kann ihm vertrauen. Ein Wagnis bleibt es, wie bei jeder Reise und es ist nötig, dass ich mich auf den Weg mache.
Ein wichtiger Wegweiser für Jesus selber war seine Taufe. Als Jesus zu Johannes ging und darauf bestand von ihm getauft zu werden, war der sehr überrascht. Er sagte zu Jesus, „Eigentlich müsstest doch du mich taufen.“ Jesus bleibt dabei. Es war ihm ganz wichtig und Johannes taufte ihn (deswegen ja auch „Johannes der Täufer“, Gedenktag am 24.06.). Damit wurde die Taufe zur Station auf Jesu Lebensweg und gleichzeitig auch zum Wegweiser.
Am Sonntag, dem 03. Juli 2022 findet am Kiebitzsee bei Falkenberg das Tauffest unseres Kirchenkreises statt. Um 14.00 Uhr besteht die Gelegenheit zur Tauferinnerung und es gibt die Möglichkeit zur Taufe im See. Station machen und neue Wege gehen.
Es ist ein Fest für die ganze Familie. 15.30 Uhr gibt es eine Kaffeetafel und Kinderprogramm und um 17.00 Uhr spielt die Livemusik „Die Kinder vom See“.
Sie alle sind ganz herzlich eingeladen.
Eine behütete und erholsame Urlaubszeit wünscht Ihnen Pfarrer Andreas Fritsch